UNHCR fordert weltweit humanitären Aufenthalt für Sudanesen

Sudanesinnen und Sudanesen im Ausland sollten aus Sicht des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) auch ohne gültige Aufenthaltserlaubnis nicht in ihr Heimatland zurückgeschickt werden. Angesichts der Kämpfe im Sudan sollten negative Asylentscheide ausgesetzt werden, forderte die hochrangige UNCHR-Vertreterin Elizabeth Tan heute in Genf.

Sudanesische Migranten, die etwa in Golfstaaten oder Asien arbeiten, sollten ebenfalls auch ohne gültige Visa oder Pässe bleiben dürfen, sagte sie.

Weltweit leben 845.000 Menschen aus dem Sudan als Flüchtlinge im Ausland, die meisten davon in benachbarten Ländern. Seit Beginn der Kämpfe Mitte April seien 113.000 Menschen aus dem Sudan geflohen, hieß es vom UNHCR.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, dass laut dem sudanesischen Gesundheitsministerium bisher 551 Menschen in dem Konflikt getötet und 4.926 verwundet worden seien. Allein in den ersten elf Tagen nach Ausbruch der Kämpfe seien mindestens 190 Kinder gestorben und 1.700 verletzt worden, sagte James Elder, ein Sprecher des UNO-Kinderhilfswerks (UNICEF). „Das heißt, dass pro Stunde sieben Buben oder Mädchen getötet oder verwundet wurden.“