Migration: Paris spielt Streit mit Rom herunter

Der französische Regierungssprecher Olivier Veran hat heute den jüngsten Streit zwischen Frankreich und Italien über Roms Migrationsmanagement heruntergespielt. Innenminister Gerald Darmanin habe nicht die Absicht gehabt, Italien anzugreifen, sagte Veran. Paris werde weiterhin „mit den Italienern in Sachen Migration zusammenarbeiten“.

Gestern hatte der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Antonio Tajani eine Reise nach Paris abgesagt, um seine französische Amtskollegin Catherine Colonna zu treffen, nachdem Darmanin der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni Unfähigkeit in der Migrationspolitik vorgeworfen hatte.

Tajani bezeichnete die Äußerungen als „inakzeptabel“. Der italienische Außenminister bezeichnete die Entschuldigungen aus Paris als „lau“ und „unzureichend“.

Parallelen zwischen Meloni und Le Pen gezogen

In einem Radiointerview hatte Darmanin gestern gesagt, Italiens Ministerpräsidentin Meloni sei „unfähig, die Migrationsprobleme ihres Landes zu lösen“. Zudem zog er Parallelen zwischen Meloni und der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen.

Paris versuchte später, die Situation zu entschärfen. Das französische Außenministerium erklärte, das Treffen zwischen Colonna und Tajani könne hoffentlich „bald“ nachgeholt werden.