Moskau gibt Kiew Schuld an Prilepin-Attentat

Russland hat die Ukraine für den Autobombenanschlag auf den bekannten kremlnahen Schriftsteller Sachar Prilepin verantwortlich gemacht und von einem „Terroranschlag“ gesprochen. Kiew bekannte sich nicht zu dem Attentat, bei dem Prilepin gestern schwer verletzt wurde – stritt eine Beteiligung aber auch nicht ab.

Wrack des Fahrzeugs des bekannten kremlnahen Schriftsteller Sachar Prilepin nach einem Autobombenanschlag
Reuters/Anastasia Makarycheva

Die Ermittlungen zum Attentat auf den 47 Jahre alten Prilepin seien zwar noch gar nicht abgeschlossen, teilte das Außenministerium in Moskau mit. „Doch schon jetzt geht aus den Materialien (…) klar hervor, dass von einem erneuten Terroranschlag die Rede ist, der vom Kiewer Regime organisiert und ausgeführt wurde und hinter dem westliche Kuratoren stehen.“

Ein Vertreter des ukrainischen Geheimdienstes SBU sagte auf Anfrage der Internetzeitung Ukrajinska Prawda, man werde eine Beteiligung an solchen Attentaten „weder bestätigen noch dementieren“. Zuvor hatte eine ukrainische Partisanenbewegung namens Atesch angedeutet, hinter dem Anschlag zu stecken. Es blieb unklar, wie glaubwürdig diese Mitteilung war.

Prilepin wurde schwer verletzt, als ein an seinem Auto angebrachter Sprengsatz detonierte. Sein Fahrer starb. Der nationalistische Schriftsteller („Sankya“) ist ein überzeugter Anhänger des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Er hat auch schon dort gekämpft.