Russland: Abwehr von nächtlichem Drohnenangriff auf Sewastopol

Russischen Angaben zufolge ist in Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim in der Nacht ein Drohnenangriff abgewehrt worden. „Flugabwehreinheiten und Einheiten der elektronischen Kriegsführung haben einen weiteren Angriff auf die Stadt abgewehrt“, erklärte der von Russland eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, heute auf Telegram.

Die Ukraine hätte mehr als zehn Drohnen auf die Stadt abgefeuert, fügte er hinzu. Zwei Drohnen seien über dem Meer abgeschossen worden, eine weitere sei in einen Wald gestürzt, nachdem sie die Kontrolle verloren hatte. „Es wurde keine Infrastruktur in der Stadt beschädigt“, sagte Raswoschajew. In der Hafenstadt Sewastopol ist die russische Schwarzmeer-Flotte stationiert.

Der jüngste Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund sich häufender Drohnenangriffe, Sabotageakte und mutmaßlicher Anschläge auf russischem Gebiet – teilweise weit von der Ukraine entfernt –, deren Urheber nicht eindeutig identifiziert werden konnten. Russland bereitet sich derzeit auf die Feierlichkeiten zum Jahrestag des Sieges der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland am 9. Mai vor.

Am Samstag hatten russische Behörden bereits den Abschuss einer russischen Rakete über der Krim gemeldet – die Halbinsel wurde 2014 von Russland annektiert. Anfang der Woche wurde nach russischen Angaben zudem ein Drohnenangriff auf den Kreml vereitelt. Derzeit scheint sich eine Offensive der ukrainischen Streitkräfte abzuzeichnen.

Rumänien: Russischer Kampfjet fing polnisches Flugzeug ab

Ein russisches Kampfflugzeug fing unterdessen rumänischen Angaben zufolge ein polnisches Flugzeug während eines Patrouillenfluges für die EU-Grenzschutzbehörde Frontex ab. Das rumänische Verteidigungsministerium teilte heute mit, das Flugzeug des polnischen Grenzschutzes sei am Freitag auf einem Frontex-Routineflug gewesen, als es von einem Suchoi-Su-35-Kampfjet durch wiederholte „aggressive und gefährliche Manöver“ abgefangen worden sei.

Der Vorfall ereignete sich demnach „in internationalem Luftraum über dem Schwarzen Meer“, etwa 60 Kilometer östlich des rumänischen Luftraums. Rumänische und spanische Flugzeuge seien daraufhin von der NATO in „Voralarm“ versetzt worden.

Der polnischen Crew sei es aber gelungen, sicher zu landen, nachdem die Maschine „zunächst an Höhe verloren“ und „ernsthafte Kontrollprobleme“ gehabt habe, erklärte das Verteidigungsministerium in Bukarest.

„Dieser Vorfall ist ein weiterer Beweis für das provokative Vorgehen der Russischen Föderation im Schwarzen Meer“, erklärte Bukarest. Die europäische Grenzschutzagentur Frontex reagierte nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Der polnische Grenzschutz lehnte eine Stellungnahme ab und kündigte für heute eine Erklärung an.