Hälfte der SPÖ-Wähler sieht weiter Grabenkämpfe

Noch bis Mittwoch läuft in der SPÖ die Mitgliederbefragung über die künftige Parteiführung. Dass mit der fixen Personalentscheidung am Sonderparteitag am 3. Juni die Personaldebatten in der SPÖ ein Ende haben, ist laut einer OGM-Umfrage für den „Kurier“ (Sonntag-Ausgabe) für die befragten SPÖ-Mitglieder noch nicht ausgemacht.

Nur ein Drittel der SPÖ-Wählerinnen und -Wähler erwartet, dass alle Lager den „Entscheid akzeptieren und stillhalten“ werden. 51 Prozent glauben, dass die Grabenkämpfe weitergehen.

Rendi-Wagner mit guten Karten

Laut der Umfrage hat die aktuelle Chefin Pamela Rendi-Wagner im Dreikampf mit Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler gute Karten, Babler und Doskozil polarisieren laut der Befragung. Nur die Hälfte der befragten SPÖ-Wählerinnen und -Wähler glaubt an ein Ende der Grabenkämpfe nach dem Parteitag.

In der OGM-Erhebung (knapp 2.300 Befragte in zwei Wellen, Schwankungsbreite zwei Prozent) haben 79 Prozent der SPÖ-Wählerinnen und -Wähler angegeben, dass für sie die SPÖ mit einer Spitzenkandidatin Rendi-Wagner wählbar wäre. 15 Prozent haben das ausgeschlossen.

Für Doskozil können sich 57 Prozent der SPÖ-Wählerinnen und -Wähler erwärmen, 35 Prozent würden die Partei unter ihm nicht wählen. Die Wahl einer Babler-SPÖ könnten sich 51 Prozent vorstellen, 38 Prozent nicht. Unter allen Wählerinnen und Wählern wäre die SPÖ mit einem Spitzenkandidaten Doskozil für 48 Prozent wählbar, mit Rendi-Wagner für 43 und mit Babler für 36 Prozent.

Dass derzeit die 148.000 Mitglieder bei der Befragung kundtun können, wer künftig an der Spitze der Partei stehen soll, tut der Sozialdemokratie aus Sicht von 62 Prozent der befragten SPÖ-Wähler gut. Management, Information und Organisation der Mitgliederbefragung finden allerdings 50 Prozent verbesserungswürdig.