Hunderte protestieren gegen Regierung in Kuba

Im Osten von Kuba sind Berichten zufolge Hunderte Menschen gegen die autoritäre Regierung auf die Straße gegangen. Sie zogen gestern in der Stadt Caimanera vor den Sitz der Kommunistischen Partei und skandierten „Freiheit, Freiheit“, wie auf in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Videos zu sehen war. Laut einem Bericht des regierungskritischen Nachrichtenportals 14ymedio gingen Spezialeinsatzkräfte des Innenministeriums gegen die Demonstrierenden vor.

„Wir fordern, dass das Recht der Bürger auf friedlichen Protest respektiert wird. Wir fordern von der Kommunistischen Partei die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen, die das Land braucht. Repression kann nicht die Antwort auf die derzeitige verzweifelte Lage sein“, teilte die kubanische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Selten öffentliche Proteste

Die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, teilte mit, dass zwischenzeitlich die Internetverbindungen in Kuba fast vollständig gekappt wurden. „Die gewalttätigen Sicherheitskräfte von Präsident Miguel Diaz-Canel tun das Einzige, was sie können: das Volk unterdrücken und Menschenrechte verletzen“, schrieb die Regionalchefin von Amnesty International, Erika Guevara Rosas, auf Twitter über ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Demonstrierende von Polizisten abgeführt werden.

Auf der sozialistischen Karibikinsel kommt es nur selten zu öffentlichen Protesten gegen die kommunistische Regierung. Nach Massendemonstrationen in Kuba am 11. Juli 2021 waren Hunderte Teilnehmer zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.