Militärparade in Moskau begonnen – Putin hält Rede

Überschattet von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat in Moskau die Militärparade zum 78. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland begonnen. Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen marschierten heute Tausende Soldaten bei sonnigem Frühlingswetter auf dem Roten Platz auf.

Putin: „Krieg gegen unser Vaterland“

In seiner Rede stellte der russische Präsident Wladimir Putin Russland als Opfer dar – so warf er dem Westen vor, Russland zerstören zu wollen. „Gegen unser Vaterland wird ein echter Krieg geführt“, so Putin. Die westliche Elite säe Hass und Russophobie. „Sie versuchen, unser Land zu zerstören.“

Zugleich beschwor er die Einigkeit der russischen Bevölkerung. „Alle im Land sind vereint, um unsere Helden zu unterstützen.“ Mit Blick auf den seit Februar 2022 gegen das Nachbarland geführten Krieg sagte er: „Wir sind stolz auf die Teilnehmer der militärischen Spezialoperation (Russlands Bezeichnung für den Angriffskrieg, Anm.) in der Ukraine.“ Es gebe nichts Stärkeres als die Liebe der Russen zum Vaterland, so Putin weiter.

Einige Staats- und Regierungschefs von Ex-Sowjetrepubliken zu Gast

Offiziellen Angaben zufolge sollen insgesamt mehr als 10.000 Soldaten aufmarschieren und 125 Einheiten Militärtechnik gezeigt werden. Anders als ursprünglich angekündigt sind nun doch einige ausländische Staats- und Regierungschefs auf der Ehrentribüne zu Gast – nämlich aus den Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan, Usbekistan und Armenien.

Insbesondere nach einem Drohnenvorfall am Kreml war in den vergangenen Tagen immer wieder spekuliert worden, ob die Parade tatsächlich stattfindet oder eventuell doch aus Sicherheitsgründen abgesagt wird. In der Nacht auf Mittwoch waren nämlich zwei Drohnen bis zum Kreml-Gelände vorgedrungen.

Über der Kuppel des Senatspalasts konnten sie von der Luftabwehr zum Absturz gebracht werden. Moskau macht Kiew für den angeblichen Anschlagsversuch auf Putin verantwortlich. Die Ukraine weist das zurück und spricht von einer russischen Inszenierung.