Pulitzer-Preise: Romane von Kingsolver und Diaz prämiert

Bei den 107. Pulitzer-Preisen sind heuer die Romane von Barbara Kingsolver und Hernan Diaz ausgezeichnet worden. Die 68 Jahre alte Kingsolver wurde für „Demon Copperhead“ prämiert. Die Struktur des Romans folgt jener von Charles Dickens’ Mitte des 19. Jahrhundert erschienenem Werk „David Copperfield“.

Kingsolver erzählt darin die Geschichte eines Jugendlichen, der in einem ärmlichen Gebiet in den südlichen Appalachen aufwächst. Die „New York Times“ und die „Washington Post“ hatten das Buch auf ihren Bestenlisten, US-Talkshow-Star Oprah Winfrey nahm es in ihren Buchclub auf. „Demon Copperhead“ erscheint im Frühjahr 2024 bei dtv als deutsche Erstausgabe in der Übersetzung von Dirk van Gunsteren.

Reichtum und Betrug

Diaz’ Roman „Trust“ handelt nach Angaben des Autors von „extremem Reichtum und Kapital“. Das Werk des 49-Jährigen beginnt mit einer „Geschichte in der Geschichte“ über einen Finanzmagnaten und dessen Tochter. Auf Deutsch ist der Roman in Übersetzung von Hannes Meyer bei Hanser Berlin erschienen.

Der Preis für die beste Biografie ging an Beverly Gages „G-Man“ über den langjährigen FBI-Direktor J. Edgar Hoover. Im Bereich „Nonfiction“ ging die Auszeichnung an „His Name Is George Floyd: One Man’s Life and the Struggle for Racial Justice“ von Robert Samuels und Toluse Olorunnipa. Das Buch behandelt den Fall des durch Polizeigewalt gestorbenen Floyd und die Folgen des Falls.

Zum besten historischen Buch wurde Jefferson Cowies „Freedom’s Dominion: A Saga of White Resistance to Federal Power“ gekürt. Im Bereich „Musik“ ging der Pulitzer an Rhiannon Giddens und Michael Abels für ihre Oper „Omar“.

Journalismuspreise für Berichte über Ukraine und Abtreibung

Die journalistischen Hauptpreise gingen heuer an die Zeitungen „Washington Post“ und „New York Times“ sowie die Nachrichtenagentur AP.

Caroline Kitchener von der „Washington Post“ bekam die Auszeichnung für ihre Berichterstattung über eine Frau, die wegen der Beschränkung der Abtreibungsrechte in den USA Zwillinge zur Welt brachte.

Die „New York Times“ gewann in der Kategorie „Internationale Berichterstattung“ „für ihre unerschrockene Berichterstattung über die russische Invasion in der Ukraine einschließlich einer achtmonatigen Untersuchung der ukrainischen Todesfälle in der Stadt Butscha“.

AP ehrte die Jury wegen ihrer Berichterstattung in Bild und Wort aus der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol, nachdem andere Nachrichtenorganisationen den Ort längst verlassen hatten.