Kanada und China weisen jeweils einen Diplomaten aus

In einem Streit um den möglichen chinesischen Versuch der Einschüchterung eines kanadischen Parlamentariers haben Kanada und China jeweils einen Diplomaten ausgewiesen. Im Gegenzug für die Ausweisung des chinesischen Diplomaten Zhao Wei am Vortag aus Kanada reagierte das chinesische Außenministerium heute umgehend und forderte seinerseits einen kanadischen Diplomaten in Schanghai auf, die Volksrepublik zu verlassen.

Zuvor hatten kanadische Medien von Plänen des chinesischen Geheimdienstes berichtet, den kanadischen Parlamentarier Michael Chong und seine in Hongkong lebenden Verwandten mit Sanktionen zu belegen. Bei diesen Bemühungen soll Zhao, Mitarbeiter des chinesischen Konsulats in Toronto, eine bedeutende Rolle gespielt haben. Chong hatte im Februar 2021 für einen Antrag gestimmt, in dem Pekings Menschenrechtsverletzungen gegenüber der muslimischen Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang als „Völkermord“ angeprangert wurden.

Die Kontroverse ist eine weitere Belastung der ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern. „Wir werden keinerlei Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten dulden“, teilte Kanadas Außenministerin Melanie Joly mit. Chinas Außenministerium sah eine „skrupellose Aktion“.