Tote bei israelischen Luftangriffen auf Gazastreifen

Israel hat drei ranghohe Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen getötet. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums kamen bei den Luftangriffen in der Nacht auf heute in der Stadt Gaza und in Rafah insgesamt 13 Menschen ums Leben, darunter auch Frauen und Kinder. Rund 20 weitere seien verletzt worden. Bei einem weiteren Angriff auf ein Auto starben heute Nachmittag zwei Dschihad-Mitglieder.

Nach Angaben der russischen Vertretung im Westjordanland sind bei den Luftangriffen auch russische Staatsbürger getötet worden. Unter den Toten seien ein Zahnarzt mit russischer Staatsbürgerschaft sowie dessen Frau und Sohn, teilte die Vertretung am Dienstag auf Twitter mit. „Zwei Kinder mit russischer Staatsbürgerschaft wurden zu Waisen“, hieß es weiter.

Die israelische Armee begründete die Operation „Schild und Pfeil“ mit Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf das israelische Grenzgebiet in den vergangenen Wochen. Der Angriff kam allerdings überraschend, weil seit knapp einer Woche eine Waffenruhe herrschte.

Raketen und Granaten nach Tod eines Häftlings

Bei den drei getöteten Dschihad-Mitgliedern handle es sich um einen Kommandanten im nördlichen Teil des Gazastreifens, der für die jüngsten Raketenangriffe auf Israel verantwortlich gewesen sei, den Leiter des Militärrats sowie um eine Person, die Anschläge im Westjordanland koordiniert habe.

Außerdem seien Waffenfabriken zur Herstellung von Raketen in Khan Yunis sowie weitere Einrichtungen des Dschihad angegriffen worden, so die israelische Armee.

In der vergangenen Woche hatten militante Palästinenser im Gazastreifen nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings Dutzende Raketen und mehrere Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.

40 Flugzeuge an Operation beteiligt

Der israelische Armeesprecher Richard Hecht sagte, insgesamt seien 40 Flugzeuge an den Angriffen beteiligt gewesen. Die Armee habe ihre Ziele erreicht. Das Verteidigungsministerium habe das Militär allerdings angewiesen, sich auf die mögliche Mobilisierung von Reservisten vorzubereiten.

Bombardiertes Wohnhaus
Reuters/Mohammed Salem

Zu dem Tod von Frauen und Kindern sagte Hecht, man prüfe die Berichte. „Wir zielten auf die Terroristen ab. Falls es einige tragische Todesfälle gab, werden wir das prüfen.“ Die Angriffe seien seit vergangener Woche geplant gewesen. Die Zivilbevölkerung im Süden Israels wurde aus Angst vor Vergeltungsschlägen angewiesen, in der Nähe eines ausgewiesenen Schutzraums zu bleiben.