Türkei-Auslandswahl endet: Höhere Beteiligung in Österreich

Fünf Tage vor dem Wahltag in der Türkei geht heute die vorgezogene Stimmabgabe für Auslandstürken zu Ende. In Österreich werde die Wahlbeteiligung jedenfalls über jener des Jahres 2018 liegen, sagte Botschafter Ozan Ceyhun heute Nachmittag der APA.

Es sei nur noch unklar, „ob es 54, 55 oder 56 Prozent sein werden“, sagte er mit Blick auf die bis zum Abend mögliche Stimmabgabe. Vor fünf Jahren war die Beteiligung bei rund 49 Prozent gelegen.

Ceyhun hatte bereits zum Start der Stimmabgabe vor zwei Wochen die Erwartung einer höheren Wahlbeteiligung geäußert. „Ich gehe davon aus, dass wir dieses Mal die 50 Prozent auf jeden Fall überschreiten werden“, sagte der frühere SPD-Europaabgeordnete. Viele Menschen hätten diesmal nämlich ein besonders großes Interesse, „was die Zukunft ihres Landes betrifft“.

108.000 Wahlberechtigte in Österreich

Diesmal war die Stimmabgabe nicht nur in den drei Generalkonsulaten in Wien, Salzburg und Bregenz möglich, sondern auch an drei weiteren Orten in Linz, Graz und Innsbruck. Diese Wahllokale hatten vom 29. April bis 1. Mai geöffnet. Wahlberechtigt waren in Österreich etwa 108.000 türkische Staatsbürger.

Die Auslandstürken gelten traditionell als starke Stütze von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und seiner konservativ-islamischen AK-Partei. Bei der Präsidentenwahl 2018 entfielen 72,3 Prozent der in Österreich abgegebenen Stimmen auf ihn, während er sich in der Endabrechnung mit 52,6 Prozent durchsetzte.

Umfragen sehen Erdogan diesmal hinter seinem sozialdemokratischen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu, der an der Spitze eines Sechs-Parteien-Oppositionsbündnisses steht.