Handys Prominenter gehackt: Verlag MGN entschuldigt sich

Der Verlag der britischen Boulevardzeitung „The Mirror“ hat sich zu Beginn eines Prozesses für das Hacken von Handys Prominenter wie Prinz Harry entschuldigt. Es gebe „einige Beweise“ für das illegale Beschaffen von Informationen, erklärte Mirror Group Newspapers (MGN) in heute zum Beginn des Gerichtsverfahrens in London veröffentlichten Dokumenten. Unter den Klägern ist unter anderem der britische Prinz Harry.

Es wird erwartet, dass der Prozess vor einem Gericht in London bis zu sieben Wochen dauern wird. Harry wird voraussichtlich im Juni aussagen. Der jüngere Sohn von König Charles III. hat seit seinem Rückzug von seinen royalen Pflichten und dem Umzug in die USA mehrere Rechtsstreite gegen britische Zeitungsverlage angestrengt. Zu MGN gehören neben dem „Mirror“ auch der „Sunday Mirror“ und „Sunday People“.

MGN-Anwalt Andrew Green erklärte, einige Klagen seien wohl verjährt. Es geht um Fälle in einer Zeitspanne zwischen 1990 und 2011.

Piers Morgan im Fokus

Harrys Anwalt David Sherborne sprach im Zusammenhang mit MGNs Vorgehen von illegaler Informationsbeschaffung und Telefonhacking in „industriellem Ausmaß“. Die Methoden seien das „Geschäft der Journalisten“ gewesen, sagte er vor Gericht. Der „Schwall an Gesetzwidrigkeiten“ sei „von den Verantwortlichen autorisiert und gebilligt“ gewesen, fügte er hinzu. Dabei nannte er explizit den ehemaligen „Mirror“-Chefredakteur und Moderator Piers Morgan. Dieser hat in der Vergangenheit jegliche Verstrickung in die Abhörungen von Telefonen zurückgewiesen.