US-Regierung sieht Chance auf Waffenstillstand im Sudan

Die US-Regierung hat sich „vorsichtig optimistisch“ über eine mögliche Waffenruhe im Sudan geäußert. „Ich habe heute Früh mit unseren Verhandlungsführern gesprochen, die vorsichtig optimistisch sind“, sagte Victoria Nuland, die dritthöchste Beamtin des Außenministeriums, gestern. Laut einem Sprecher der UNO hatte der Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, Martin Griffiths, zuvor Vorschläge skizziert, wie beide Seiten eine sichere Durchfahrt für Hilfslieferungen garantieren könnten.

Seit Samstag beraten Vertreter der Konfliktparteien von Armee und der Miliz RSF unter internationaler Vermittlung im saudi-arabischen Dschiddah über eine Feuerpause, kamen jedoch bisher nicht voran.

Bei den jüngsten Gesprächen sei das erste Ziel gewesen, sich über eine Erklärung humanitärer Grundsätze zu einigen, sagte Nuland, „und dann einen Waffenstillstand zu erreichen, der lange genug hält, um dringend benötigte Güter kontinuierlich ins Land zu lassen“. Halte dieser Waffenstillstand, werde auf ein dauerhaftes Ende der Feindseligkeiten hingearbeitet.

Indes tobten die Kämpfe im Sudan unvermindert weiter. Augenzeugen berichteten gegenüber der AFP von Artilleriefeuer, Explosionen und neuen Luftangriffen. Bei den seit Mitte April andauernden Gefechten im Sudan zwischen den Truppen des Armeechefs Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohammed Hamdan Dagalo, der die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) befehligt, wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation ACLED bereits mehr als 750 Menschen getötet und über 5.000 weitere verletzt, die meisten in Khartum und in der westlichen Region Darfur.