Weiter Kämpfe zwischen Israel und militanten Palästinensern

Die Kämpfe zwischen militanten Palästinensern im Gazastreifen und Israels Armee dauern trotz anderslautender Berichte über eine von Ägypten verhandelte Feuerpause an.

In der Nacht auf heute meldeten die israelischen Streitkräfte einen weiteren Angriff auf Ziele im Gazastreifen, der dem führenden Kopf des Raketenprogramms des Islamischen Dschihad gegolten habe. Medienberichten zufolge bestätigten palästinensische Quellen den Tod des Mannes.

Israel befinde sich noch immer mitten in einem Einsatz gegen die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestern Abend in einer Ansprache.

Medien hatten zuvor gemeldet, Ägypten habe eine Waffenruhe vermittelt. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es aber von keiner der beteiligten Seiten. Berichten zufolge bemühten sich neben Ägypten auch Katar und die UNO um eine Feuerpause.

Hunderte Raketen auf israelisches Gebiet

Israels Luftstreitkräfte hatten nach Militärangaben mehr als 100 Ziele der militanten Palästinenserorganisation im Gazastreifen angegriffen, darunter Waffenproduktionsstätten sowie eine Zentrale, von der aus die Gruppe Raketenabschüsse auf Israel plante. Laut Gesundheitsministerium in Gaza wurden gestern sechs Palästinenser getötet und rund 20 weitere Menschen verletzt.

Militante Palästinenser hatten zuvor nach Angaben der israelischen Armee Hunderte Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Auch im Großraum Tel Aviv waren Sirenen zu hören. Es war dort der erste Raketenalarm dieser Art seit August vergangenen Jahres. Einige Häuser im Süden des Landes wurden Berichten zufolge beschädigt oder zerstört. Mehrere Menschen verletzten sich zudem auf dem Weg zu Schutzräumen.

UNO verurteilt Tötung von Zivilisten

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte die Tötung von Zivilisten und Zivilistinnen und forderte Israel auf, den Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts gerecht zu werden – dazu gehörten unter anderem der Verzicht auf exzessive Gewaltanwendung sowie der Schutz von Zivilisten und ziviler Infrastruktur im bewaffneten Kampf.

Israel vom Gazastreifen aus mit Raketen zu beschießen verstoße ebenfalls gegen das humanitäre Völkerrecht und gefährde das Leben Unbeteiligter auf beiden Seiten, mahnte Guterres gestern Abend.