Polizei: Einsatzkräfte in Ratingen wurden gezielt angegriffen

Bei der Explosion in einem Hochhaus in Ratingen soll es sich um eine gezielte Attacke auf die Einsatzkräfte gehandelt haben. Der Bewohner soll am Dienstag die Wohnungstür geöffnet und gezielt eine brennende Flüssigkeit auf die Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst geschleudert haben, sagte Dietmar Henning von der Polizei Düsseldorf heute. „Die Einsatzkräfte haben dann, selber brennend, den Ort verlassen.“

Wie die Polizei weiter ausführte, ist ein älterer Mann, der in dem Haus gelebt habe, gestorben. Bereits zuvor wurde in der Wohnung des Tatverdächtigen die Leiche einer Frau gefunden. Dass es sich dabei um die Mutter des 57-Jährigen handelt, gilt als wahrscheinlich, muss aber noch abschließend geklärt werden.

Die bei dem Einsatz schwerst verletzten Feuerwehrleute und Polizisten kämpfen weiterhin um ihr Leben, wie die Polizei bei einer Pressekonferenz weiter mitteilte. Die Ermittler untersuchen nun, ob sie in einen Hinterhalt gelockt wurden. Nach Behördenangaben wurden mehr als 30 Menschen verletzt, davon mehrere lebensgefährlich, als es im zehnten Stock eines Hochhauses zu der Explosion kam. Ob sie alle in Folge der Explosion verletzt wurden, war zunächst unklar.

Bisher keine Hinweise auf terroristischen Hintergrund

Der Verdächtige, der die Explosion in einem Ratinger Hochhaus verursacht haben soll, war für Polizei und Justiz kein Unbekannter. Wegen eines nicht gezahlten Geldbetrags habe ein Vollstreckungshaftbefehl gegen ihn vorgelegen, sagte Laura Neumann, Sprecherin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Er habe auch Voreintragungen, „aber nichts Einschlägiges, nichts Vergleichbares“.

Ob der Mann inzwischen vernommen werden konnte und Angaben zu seinem Motiv gemacht hat, bleibt offen. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund der Tat gibt es bisher nicht: Man stehe mit den örtlichen Behörden in Kontakt, sagte ein Behördensprecher. Derzeit liegen aber keine Anhaltspunkte für eine Übernahme der Ermittlungen vor.