D: Nach Explosion in Hochhaus Haftbefehl beantragt

Nach der Explosion in einem Hochhaus in der deutschen Stadt Ratingen ist gegen den Verdächtigen Haftbefehl wegen versuchten Mordes in neun Fällen beantragt worden. Das gaben die Ermittler heute in Düsseldorf bekannt.

Bei der Explosion waren am Vortag fünf Einsatzkräfte lebensgefährlich verletzt worden. Die Polizei ging von einem „gezielten Angriff“ aus. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. In der Wohnung des 57-jährigen Deutschen war eine weibliche Leiche gefunden worden. Die Frau sei den Polizeiangaben zufolge schon vor mehreren Wochen gestorben.

Zudem sei ein älterer Mann, der in dem Haus gelebt habe, gestorben, sagte Silke Wehmhörner von der Polizei Düsseldorf. Nach Informationen des „Spiegel“ hatte der Mann durch den mehrstündigen Einsatz nicht mehr versorgt werden können.

Der Tatverdächtige war für Polizei und Justiz kein Unbekannter. Wegen eines nicht gezahlten Geldbetrags habe nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Vollstreckungshaftbefehl gegen ihn vorgelegen. Er habe auch Voreintragungen, „aber nichts Einschlägiges, nichts Vergleichbares“, sagte eine Sprecherin.

Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund der Tat gibt es bisher nicht: Man stehe mit den örtlichen Behörden in Kontakt, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Laut Heike Schultz von der Polizei Düsseldorf gebe es konkrete Hinweise, dass es sich bei dem Mann um einen „Coronavirus-Leugner“ handle – ob es einen Zusammenhang zur Tat gebe, sei aber noch offen.