Zypern und Malta entziehen Dutzenden Russen „goldene Pässe“

Im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben Zypern und Malta bisher mehreren Dutzend Menschen ihre Staatsangehörigkeiten entzogen, die sie durch „goldene Pässe“ bekommen haben. Darunter versteht man die umstrittene Praxis, Staatsbürgerschaften an Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger zumeist gegen Investitionen zu verkaufen.

Zypern habe 43 Menschen die zypriotische Staatsbürgerschaft entzogen, antwortete die EU-Kommission auf eine Anfrage des FDP-Europaabgeordneten Moritz Körner. Darüber hinaus haben zwei Russen den Angaben zufolge die maltesische Staatsbürgerschaft verloren. Einer von ihnen unterliegt demnach EU-Sanktionen, gegen den anderen haben die USA Sanktionen verhängt.

Die EU-Kommission hatte wiederholt ein Ende der „goldenen Pässe“ gefordert. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine empfahl die Brüsseler Behörde den EU-Staaten, den Entzug solcher gekauften Staatsbürgerschaften zu prüfen, wenn sie an sanktionierte Russen oder Belarussen vergeben wurden. Zypern hat allerdings schon vor Beginn des Krieges „goldene Pässe“ wieder kassiert.