Höhere Berufliche Bildung: WKÖ pocht auf Gesetz

Die Wirtschaftskammer (WKÖ) appelliert an die Regierung, ein Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung und damit neue berufspraktische Abschlüsse auf den Weg zu bringen. Eine entsprechende Vorlage müsse rasch eingebracht werden, damit die neue Weiterbildungsschiene noch 2024 starten könne, forderte die WKÖ gestern in einer Aussendung. Wichtig sei die Umsetzung insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels. Außerdem würde damit die Lehre weiter aufgewerten.

Bei der Höheren Beruflichen Bildung gehe es um die Verankerung einer gleichwertigen Alternative zur hochschulisch-akademischen Bildung in Österreich, erklärte die stellvertretende WKÖ-Generalsekretärin, Mariana Kühnel. Denn aktuell würden berufspraktische Abschlüsse wie Meisterin oder Meister noch nicht als gleichwertig wahrgenommen. Je rascher ein Gesetzestext vorliege, desto früher und konkreter könnten darauf aufbauend Qualifikationen geschaffen werden, so Kühnel.

Die türkis-grüne Bundesregierung bekennt sich im Regierungsprogramm 2020–2024 dazu, eine gesetzliche Grundlage für höhere Berufsbildung zu schaffen. „Die Berufsbildung soll parallel zur höheren Allgemeinbildung ausgebaut werden bzw. Lehrlingsausbildung bei tertiären Studien besser angerechnet werden können“, heißt es darin. Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) erklärte Ende vorigen Jahres, 2023 ein Gesetz zur Etablierung der Höheren Beruflichen Bildung beschließen zu wollen.