Lukaschenko laut Duma-Abgeordnetem erkrankt

Nach tagelangen Spekulationen über den gesundheitlichen Zustand des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko hat sich ein Duma-Abgeordneter zu dessen möglicher Erkrankung geäußert. „Das ist nichts Außergewöhnliches, kein Covid. Der Mensch ist einfach erkrankt“, sagte der Duma-Abgeordnete Konstantin Satulin gestern dem Internetportal Podjom.

Zuletzt war Lukaschenko bei den Feierlichkeiten am 9. Mai zum Jahrestag des Sieges der Roten Armee über Nazi-Deutschland in der Öffentlichkeit aufgetreten. Schon in Moskau wirkte er angeschlagen und verließ die Feierlichkeiten früher.

Woran der 68-Jährige erkrankt ist, wollte Satulin, der im russischen Parlament Vizechef des Ausschusses für Angelegenheiten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist, nicht verraten. „Er braucht wahrscheinlich ein bisschen Erholung, das ist alles“, sagte er.

Bei Festakt abwesend

Am Wochenende ließ sich Lukaschenko in der Ex-Sowjetrepublik bei dem mit viel Pomp aufgezogenen Festakt zum Tag der Staatsflagge von Regierungschef Roman Golowtschenko vertreten – das erste Mal seit 29 Jahren.

Das heizte Spekulationen über den Gesundheitszustand Lukaschenkos weiter an. Offiziell gibt es aus Minsk bis heute keine Angaben zu einer möglichen Erkrankung des Staatschefs. Der ins Exil geflüchtete Ex-Kulturminister von Belarus, Pawel Latuschko, hatte vor dem Hintergrund am Freitag erklärt, dass Lukaschenko „offensichtlich sehr ernsthaft erkrankt ist“.