Sudan: Paramilitär wirft Militär Angriff auf Spital vor

Die Miliz RSF wirft dem sudanesischen Militär vor, ein Krankenhaus im Zentrum der Hauptstadt Khartum mit Kampfflugzeugen angegriffen zu haben. Dabei seien „Dutzende Unschuldige getötet und verletzt worden“, hieß es in einer Mitteilung heute.

Der Vorwurf konnte nicht unabhängig überprüft werden. Auf Twitter wurden Aufnahmen verbreitet, die Schäden an dem Krankenhaus zeigen sollen. Das East Nile Hospital war schon Anfang des Monats Ziel von Angriffen gewesen.

Die Vorwürfe bringen eine Einigung zwischen den Konfliktparteien aus der vergangenen Woche in Gefahr, in der sich beide Seiten zum Schutz der Zivilbevölkerung und der Ermöglichung von humanitärer Hilfe verpflichten.

NGO warnt

In dem Land im Nordosten Afrikas trägt De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mit Hilfe der Streitkräfte einen Machtkampf mit seinem Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo aus, der die paramilitärischen RSF anführt. Die beiden Generäle hatten einst durch gemeinsame Militärcoups die Führung im Sudan übernommen.

Nach Angaben der Hilfsorganisation CARE ist die Gesundheitsversorgung derzeit stark eingeschränkt – insbesondere in Khartum. Ein andauernder Konflikt könnte die humanitäre Lag im Land noch verschärfen, warnte die NGO. In Khartum seien fast zwei Drittel der Gesundheitszentren weiterhin komplett geschlossen – nur jedes sechste sei derzeit im Normalbetrieb.

Rund 200 Menschen sind dem Konflikt schon zum Opfer gefallen. Schätzungen zufolge wurden über 330.000 Menschen vertrieben.