Vorwurf der Wirtschaftsverbrechen gegen Oligarchen Firtasch

Der im Zusammenhang mit einem US-amerikanischen Auslieferungsantrag seit 2014 in Wien lebende Oligarch Dmytro Firtasch sowie weitere acht Manager von durch Firtasch kontrollierte Gasgesellschaften in der Ukraine sind heute zu Beschuldigten in einem Strafverfahren erklärt worden.

Ermittler werfen ihnen vor, den ukrainischen Staat beim Ankauf von Gas zwischen 2016 und 2022 um mehr als 18 Milliarden Hrywnja (450 Mio. Euro) geschädigt zu haben.

„Das Schema bestand darin, dass von Firtasch kontrollierte lokale Gasanbieter Gas bei ebenso von ihm kontrollierten Gesellschaften ‚gekauft‘ haben, aber in Wirklichkeit nur 30 Prozent des bezahlten Gases erhalten haben“, erläuterte der ermittelnde ukrainische Geheimdienst SBU in einer Presseerklärung. Der Rest des dennoch benötigten Gases sei Gas aus Staatsbesitz gewesen, das aus dem Leitungsnetz entnommen worden sei.

20 lokale Gasanbieter von Firtasch hätten dem Staat für dieses Gas im Durchschnitt jedoch nur 30 Prozent des Marktwerts bezahlt und das mit fehlenden Geldmitteln begründet. Dennoch seien im Zuge dieser Gasgeschäfte 4,2 Milliarden Hrywnja (104 Mio. Euro) an die Holdinggesellschaft des Oligarchen, Group DF, abgeführt worden.