US-Kandidatin Amy Pope neue IOM-Chefin

Die USA haben allen diplomatischen Gepflogenheiten zum Trotz den amtierenden europäischen Generaldirektor einer UNO-Organisation in einer Kampfabstimmung herausgefordert und gewonnen. Der Portugiese Antonio Vitorino muss seinen Posten als Direktor der UNO-Organisation für Migration (IOM) für seine bisherige amerikanische Stellvertreterin Amy Pope räumen.

Vitorino bekam gestern in einer ersten geheimen Abstimmungsrunde weniger Stimmen als Pope und zog sich aus dem Rennen zurück. Pope wurde anschließend mit der nötigen Mehrheit der 175 Mitgliedsländer gewählt, wie die IOM mitteilte. Sie tritt ihr Amt am 1. Oktober an.

Das Verfahren ist völlig unüblich. Der seit 2018 amtierende Vitorino hatte sich um eine zweite Amtszeit beworben. Diplomatische Kreise in Genf bescheinigten ihm eine erfolgreiche Amtsführung. Normalerweise ist die Bestätigung für eine zweite Amtszeit dann reine Formsache.