Ex-Mitarbeiterin klagt Rudy Giuliani wegen sexueller Übergriffe

Eine ehemalige Mitarbeiterin von Rudy Giuliani hat den ehemaligen New Yorker Bürgermeister wegen „weitreichender sexueller Übergriffe und sexueller Belästigung“ geklagt.

Noelle Dunphy fordert zehn Millionen Dollar (9,2 Mio. Euro) Schmerzensgeld von dem früheren Anwalt von Ex-Präsident Donald Trump, wie aus der gestern in New York eingereichten 70-seitigen Klageschrift hervorgeht. Sie wirft Giuliani auch Lohndiebstahl vor.

In der Anklageschrift ist die Rede von „alkoholgeschwängerten“ Schimpftiraden mit „sexistischen, rassistischen und antisemitischen Bemerkungen“, die das Arbeitsumfeld „unerträglich“ gemacht hätten. Giuliani soll der Klage zufolge „oft Oralsex verlangt haben, während er Telefonate mit ranghohen Freunden und Klienten führte, darunter der damalige Präsident Trump“.

Dunphy: Zu Oralsex gezwungen

Dunphy begann laut Klage im Jänner 2019 als Leiterin für Geschäftsentwicklung für Giuliani zu arbeiten, für ein Gehalt von einer Million Dollar pro Jahr. Ihren Angaben zufolge begann Giuliani mit dem Missbrauch fast unmittelbar nach Beginn des Arbeitsverhältnisses.

„Er machte klar, dass die Befriedigung seiner sexuellen Wünsche, die praktisch jederzeit, überall kamen, eine absolute Voraussetzung für ihre Anstellung war“, heißt es in der Klageschrift weiter.

Giuliani habe sie in seinem Apartment „gegen ihren Willen“ zu Oralsex gezwungen. Zudem habe Giuliani „oft verlangt, dass sie nackt arbeitet, im Bikini oder in kurzen Hosen mit einer amerikanischen Flagge, die er für sie gekauft hatte“. Zudem soll Giuliani die Klägerin oft „aus seinem Bett“ per Videoanruf kontaktiert haben, „wo er erkennbar unter einem weißen Leintuch sich selbst angriff“.

Dunphy wirft Giuliani zudem vor, ihr gegenüber erklärt zu haben, ihre Bezahlung werde „aufgeschoben und ihre Anstellung ‚geheim‘ gehalten“, bis sein Scheidungsverfahren beendet sei. Der Klageschrift zufolge arbeitete sie bis Jänner 2021 für Giuliani.

Giuliani: Erpressungsversuch

Ein Sprecher des 78-Jährigen erklärte in einer Mitteilung an US-Medien, Giuliani weise „die Vorwürfe in der Klage entschieden und vollumfänglich zurück“ und wolle „vollständig gegen diese Behauptungen vorgehen“. „Das ist reine Schikane und ein Erpressungsversuch“, sagte der Sprecher.