Der Kategorie-fünf-Zyklon „Mocha“ hat in Myanmar möglicherweise viel mehr Menschenleben gefordert als bisher angenommen. Augenzeugen und NGOs im besonders schwer betroffenen Bundesstaat Rakhine an der Westküste berichteten heute von mindestens 30 Toten.
Viele Menschen in verschiedenen Flüchtlingscamps in der Region würden noch vermisst. Vertriebene dort hätten erzählt, dass noch nach mehr als 100 Menschen gesucht werde.
Der tropische Wirbelsturm war am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als 250 km/h in Myanmar und dem benachbarten Bangladesch auf Land getroffen. Es war der heftigste Zyklon in der Region seit mehr als einem Jahrzehnt. Das ganze Ausmaß der Schäden wird erst langsam deutlich.
Unbestätigte Berichte über Hunderte Tote
Berichte von möglicherweise 300 bis 400 Toten, die in sozialen Netzwerken kursierten, konnte der Augenzeuge nicht bestätigen. „Der Sturm ist gerade erst vorbei, es braucht Zeit, bis alle Opfer gezählt sind.“
Region mit vielen Vertriebenenlagern getroffen
In dem schwer getroffenen Gebiet hätten rund 100.000 Menschen gelebt, viele in Vertriebenencamps, andere in Dörfern der muslimischen Minderheit der Rohingya im sonst vornehmlich buddhistischen Myanmar, sagte Moe Hla weiter.
Die Rohingya werden schon seit Jahrzehnten verfolgt. Nach einem Militärputsch vor zwei Jahren leben aber viele weitere Menschen in Myanmar wegen der anhaltenden Gewalt als Vertriebene im eigenen Land.