Kreml sieht viele offene Fragen bei Getreideabkommen

Der Kreml sieht vor dem Auslaufen des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer weiter viele offene Fragen. Es gebe noch keine Entscheidung von russischer Seite für oder gegen eine Fortsetzung der Schwarzmeer-Initiative, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gestern der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zufolge.

„Es muss eine Entscheidung getroffen werden“, sagte er. Moskau beklagt immer wieder, es gebe für Russland keine Fortschritte bei den Verhandlungen. Deshalb sehe es nicht gut aus für eine Verlängerung des Abkommens nach dem 18. Mai.

Moskau setzt auf Drohungen

Russland beklagt, dass die im Zuge des Krieges in der Ukraine verhängten Sanktionen die Lieferungen russischer Agrargüter behinderten. So hätten die russischen Hersteller von Düngemitteln weiter Probleme, ihre Waren zu exportieren.

Kreml-Chef Wladimir Putin hatte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres aufgefordert, sich international dafür einzusetzen, dass russische Schiffe wieder ungehindert fahren können.

Probleme gibt es etwa beim Abschluss von Versicherungen für die Frachter und auch bei der Bezahlung, weil Geldüberweisungen durch die mit Sanktionen belegten russischen Banken schwierig sind.

Russland droht immer wieder damit, das zuletzt Mitte März um 60 Tage verlängerte Getreideabkommen platzen zu lassen, wenn seine Bedingungen nicht erfüllt werden. Scheitert das Abkommen, könnte die russische Kriegsflotte die Verschiffung des Getreides über das Schwarze Meer verhindern.