Hessenthaler zu „Ibiza-Video“: „Würde es wieder machen“

Er würde es noch einmal machen, sagte der Produzent des „Ibiza-Videos“, Julian Hessenthaler, gestern in der ZIB2 anlässlich des 4. Jahrestags der Veröffentlichung des Videos. Das, was durch das Video auf den Tisch gekommen sei, sei gravierender, als er angenommen habe.

Finanzielle Interessen dahinter habe es aber nicht gegeben. Es sei ein Freundschaftsdienst gewesen für einen Anwalt. Als angefallene Kosten nannte Hessenthaler in der ZIB2 eine Summe von 200.000 bis 300.000 Euro, die der Anwalt M. bezahlt habe. Hessenthaler: „Es gab keine Auftraggeber.“

Österreich habe einen laxen Umgang mit Vorab-Korruptionshandlungen. „Ich war enttäuscht, weil ich einen anderen Anspruch an mich selbst hatte“, so Hessenthaler. Bereits vor zwei Jahren berichtete die „Zeit“ von neun weiteren Videos mit dem Ex-FPÖ-Politiker Johann Gudenus.

Julian Hessenthaler zum „Ibiza-Video“

Vor vier Jahren hat das „Ibiza-Video“ aus einer Mietvilla die österreichische Politik verändert. Der Drahtzieher des Videos, Julian Hessenthaler, spricht im ZIB2-Interview über die Entstehungsgeschichte des Videos.

„Behörden kennen nicht alle Videos“

Hessenthaler: „Die Behörden kennen nicht alle Videos.“ Niemand habe ihn danach gefragt. Er sei „nicht geneigt“, mit den Ermittlungsbehörden zusammenzuarbeiten. Strafrechtlich relevant seien diese Videos jedenfalls nicht.

Hessenthaler befindet sich seit Mitte März wieder auf freiem Fuß. Er war im März 2022 wegen Kokainhandels und Urkundenfälschung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er sieht sich zu Unrecht verurteilt.