Brasilien untersagt Ölbohrung nahe Amazonas-Mündung

Der halbstaatliche brasilianische Ölkonzern Petrobras bekommt keine Lizenz für eine umstrittene Bohrung nahe der Mündung des Amazonas-Flusses in den Atlantik. Die Umweltbehörde Ibama begründete ihre Entscheidung gestern (Ortszeit) mit „einer Reihe von technischen Unstimmigkeiten“ und Empfehlungen ihrer Analysten.

Es gebe „beunruhigende Ungereimtheiten“, was den sicheren Betrieb „in einem neuen Explorationsgebiet mit hoher sozioökologischer Anfälligkeit“ angehe. So sahen die Petrobras-Pläne laut dem brasilianischen Nachrichtenportal G1 keine Garantien für den Schutz der Tierwelt bei möglichen Ölunfällen vor. Zudem sei nicht klar gewesen, wie sich die Bohraktivitäten auf den Lebensraum Indigener auswirken würden.

Der Ölriese Petrobras hatte G1 zufolge nur noch auf die Genehmigung der Umweltbehörde gewartet, um mit Probebohrungen etwa 175 Kilometer vor der Küste des Bundesstaates Amapa im Amazonasgebiet zu beginnen. Die brasilianische Küstenregion von Amapa bis zum Bundesstaat Rio Grande do Norte habe das Potenzial zur Förderung von mehreren Milliarden Barrel Öl.