Paraguay: Ausschreitungen bei Auflösung von Straßenblockade

Bei der Auflösung einer von Anhängern eines unterlegenen Präsidentschaftskandidaten in Paraguay errichteten Straßenblockade ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Fünf Polizisten seien gestern (Ortszeit) bei den Konfrontationen in der Hauptstadt Asuncion verletzt und 20 Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Zu möglicherweise verletzten Protestierenden lägen keine Informationen vor, fügte ein Polizeivertreter hinzu.

Die Demonstranten hatten eine große Straße nahe dem für Wahlen zuständigen Gericht seit mehr als zwei Wochen blockiert. Die Anhänger des bei der Wahl am 30. April mit 22,9 Prozent der Stimmen auf dem dritten Platz gelandeten Präsidentschaftskandidaten Paraguayo Cubas protestierten gegen angebliche Manipulationen bei der Wahl.

Cubas in Polizeigewahrsam

Bei der Auflösung der Blockade leisteten der Polizei zufolge etwa hundert Demonstrierende gewaltsamen Widerstand. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Gummigeschoße und Tränengas ein. Bei dem Einsatz seien Stichwaffen und selbstgefertigte Sprengsätze beschlagnahmt worden, sagte der Polizeivertreter. Demonstranten hätten mit solchen Sprengsätzen eine Tankstelle in Brand gesetzt, doch sei das Feuer rasch gelöscht worden.

Ex-Präsidentschaftskandidat Cubas, der sich selbst als „Systemgegner“ beschreibt, befindet sich seit Anfang Mai in Polizeigewahrsam. Ihm wird „Störung der öffentlichen Ordnung“ vorgeworfen.