Tausende bei Protest gegen Gewalt in Belgrad

Tausende Menschen haben in Belgrad auch gestern an dem bereits dritten Protest gegen Gewalt teilgenommen. Den Anlass hatten Anfang Mai zwei Amokangriffe geliefert, bei denen 18 Menschen getötet und 20 verletzt wurden.

Zu Protesten haben fünf proeuropäische Parlamentskräfte aufgerufen. Verlangt werden der Rücktritt von Innenminister Bratislav Gasic und des Chefs des BIA-Nachrichtendienstes Aleksandar Vulin sowie der Entzug von Frequenzgenehmigungen für zwei regierungsnahe TV-Sender, Pink und Happy, die nach Meinung der Opposition in ihren Realityshows und sonstigen Programmen Hass und Gewalt schüren. Unter Demonstranten waren allerdings immer wieder auch Ausrufe „Vucic, hau ab!“ zu hören.

Großdemonstration in der serbischen Hauptstadt Belgrad
AP/Darko Vojinovic

Im Parlament wird seit Donnerstag über die Sicherheitslage im Lande diskutiert. Es steht so gut wie fest, dass die regierende Serbische Fortschrittliche Partei (SNS) von Präsident Aleksandar Vucic und ihre Bündnispartner nicht bereit sind, auf die Forderungen der Opposition einzugehen.

Während in Belgrad gegen Gewalt demonstriert wurde, versammelte Vucic seine Anhänger bei einer Kundgebung in Pancevo, etwa 30 Kilometer östlich von Belgrad. Serbiens Präsident hat für kommenden Freitag eine Großkundgebung in Belgrad angekündigt.