Das US-Weltraumunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos hat von der US-Raumfahrtbehörde (NASA) den Zuschlag für den Bau einer neuen Mondlandefähre bekommen. Wie die NASA gestern mitteilte, soll die Landefähre namens Blue Moon bei der für 2029 geplanten Mondlandemission „Artemis 5“ verwendet werden. Der Auftrag an Blue Origin hat ein Volumen von 3,4 Milliarden Dollar (3,14 Mrd. Euro).
Vor zwei Jahren hatte die NASA dem Raumfahrtunternehmen SpaceX von Technologiemilliardär Elon Musk den Auftrag für den Bau einer Mondlandefähre gegeben. Diese soll bei der für Ende 2025 geplanten Mondlandemission „Artemis 3“ erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder Astronauten auf den Mond bringen. Für die darauf folgende Mondlandemission „Artemis 4“ wurde ebenfalls SpaceX ausgewählt.
Blue Origin hatte sich bereits bei der Ausschreibung für die Mondlandefähre von „Artemis 3“ beworben und war dabei SpaceX unterlegen. Das Unternehmen zog daraufhin vor Gericht und beklagte „Fehler“ im Vergabeverfahren. Blue Origin scheiterte aber mit der Klage. Für „Artemis 5“ erhielt nun Blue Origin den Zuschlag. Unternehmenschef Bezos zeigte sich im Onlinedienst Twitter „geehrt“ darüber, zusammen mit der NASA Astronauten zum Mond zu bringen.
Die NASA erklärte, es sei vorteilhaft, mit SpaceX und Blue Origin jetzt zwei Anbieter für Mondlandefähren zu haben. „Wir wollen mehr Wettbewerb. Wir wollen zwei Landefähren“, sagte NASA-Chef Bill Nelson. Das bedeute mehr „Verlässlichkeit“ und bilde ein wichtiges „Back-up“. Die NASA argumentiert auch, ihre Herangehensweise treibe Innovation voran und senke Kosten.