Beschuss und Gefechte in russischer Grenzregion Belgorod

In der russischen Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mittlerweile sechs Menschen durch Beschuss verletzt worden. „Ein Spionage- und Sabotagetrupp ist in das Gebiet des Landkreises Graiworon eingedrungen“, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow gestern mit. Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, ein „Sabotagetrupp“ sei bekämpft worden. Es gibt bisher keine unabhängigen, gesicherten Berichte über die Ereignisse.

Die Behörden verhängten Terroralarm in dem Gebiet. In sozialen Netzwerken gab es seit den Morgenstunden Berichte über den Beschuss grenznaher Orte. Beschossen werde auch der Grenzübergang, hieß es. Gladkow hatte das zunächst als „Desinformationskampagne“ und „Panikmache“ zurückgewiesen.

Kiew: „Russisches Freiwilligenkorps“ hinter Angriffen

Der ukrainische Militärgeheimdienst bestätigte unterdessen Kämpfe in der Region. Die ausschließlich aus russischen Staatsbürgern bestehenden Einheiten „Russisches Freiwilligenkorps“ und „Legion Freiheit Russlands“ hätten „eine Operation zur Befreiung des Gebiets Belgorod vom sogenannten Putin-Regime begonnen“, sagte der ukrainische Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow im ukrainischen Fernsehen.

„Diktatur des Kreml beenden“

„Wir sind Russen wie ihr. Wir unterscheiden uns einzig durch das Faktum, dass wir die Handlungen der Kriminellen an der Macht nicht mehr länger rechtfertigen wollten“, hieß es in einem Social-Media-Statement, das von der „Legion Freiheit Russlands“ stammen soll. „Um eure und unsere Freiheit zu verteidigen“ habe man zu den Waffen gegriffen. „Es ist Zeit, die Diktatur des Kreml zu beenden“, hieß es.

Selenskyj-Berater weist Involvierung zurück

Mychailo Podoljak, Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, sagte, die Ukraine habe nichts mit dem Eindringen zu tun. Auch er sprach davon, dass Gegner des russischen Staatschefs Wladimir Putin in der Region aktiv seien.