Nach Toten: Indien testet Hustensaft vor Export

Nach Dutzenden Todesfällen bei Kindern in Gambia und Usbekistan plant Indien verpflichtende Tests von Hustensäften vor deren Ausfuhr ins Ausland. Jeder Hustensaft müsse ab dem 1. Juni ein von einem staatlichen Labor ausgestelltes Analysezertifikat aufweisen, bevor er exportiert werden dürfe, hieß es in einer Erklärung des Gesundheitsministeriums heute.

In der Bekanntmachung wurden sieben staatliche Labore genannt, an die Proben zur Untersuchung geschickt werden können, sowie weitere staatliche Labore, die von einer nationalen Akkreditierungsstelle zertifiziert sind.

Gefährliche Stoffe in Arznei

Indiens Image als „Apotheke der Welt“ war 2022 erschüttert worden, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Giftstoffe in Hustensäften von drei indischen Unternehmen festgestellt hatte. Hustensäfte von zwei dieser Firmen waren in Zusammenhang mit dem Tod von 70 Kindern in Gambia und 19 Kindern in Usbekistan im vergangenen Jahr in Verbindung gebracht worden.

In den Hustensäften waren nach Angaben der WHO „inakzeptable“ Mengen an Diethylenglykol und Ethylenglykol gefunden worden. Die beiden Stoffe werden etwa in Frostschutzmitteln und Bremsflüssigkeiten eingesetzt, aber auch in einigen pharmazeutischen Produkten als günstigere Alternative zu Glycerin, einem Verdickungsmittel in vielen Hustensäften.