Polen registriert erneut mehr Migranten an Grenze zu Belarus

Polens Grenzschutz hat in den vergangenen Wochen eine wachsende Zahl versuchter irregulärer Grenzüberquerungen an der Grenze zu Belarus bemerkt. Das sei vor allem auf die wärmere Jahreszeit zurückzuführen, sagte heute eine Sprecherin der Behörde der dpa. Allein gestern versuchten 135 Menschen, die EU-Außengrenze zu überqueren, wie die Behörde auf Twitter mitteilte.

Die meisten von ihnen stammten aus Bangladesch, Indien, Eritrea und Äthiopien. Fünf Ukrainer und ein Moldawier seien als mutmaßliche Schlepper festgenommen worden.

Polen: „Druck an Grenze nimmt zu“

„Der Druck an der Grenze nimmt zu und wird offensichtlich sogar von den belarussischen Diensten gesteuert. Das ist eine geplante Aktion, es gibt keine Spontaneität seitens der Migranten“, sagte Vizeinnenminister Maciej Wasik dem polnischen Rundfunk.

Im vergangenen Sommer hatte Polen die Grenze zu Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun und einem elektronischen Überwachungssystem gesichert. Auch seit Errichtung des Zauns versuchen Menschen, die Grenze unerlaubt zu überqueren.

Im Spätsommer und Herbst 2021 war die Situation dort eskaliert: Tausende von Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die Europäische Union beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.