„Kampfjetkoalition“ für Ukraine nimmt Gestalt an

Die „Kampfjetkoalition“ für die Ukraine nimmt langsam Gestalt an: Polen, die Niederlande und zwei weitere EU-Länder wollen ukrainische Piloten ausbilden und könnten in einem zweiten Schritt Kampfflugzeuge an Kiew liefern, wie die Verteidigungsminister dieser Länder heute in Brüssel bestätigten.

Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren bestätigte in Brüssel, dass ihr Land zu der transatlantischen Kampfjetkoalition gehört, die ukrainische Piloten ausbilden will und in einem „nächsten Schritt“ auch F-16-Kampfflugzeuge an Kiew liefern könnte. Die USA hatten dafür zuvor den Weg freigemacht, die F-16-Maschinen werden dort hergestellt. Als weitere Teilnehmer der Koalition nannte Ollongren Dänemark, Belgien und Großbritannien.

Polen: „Wir sind bereit“

Auch Polen will mitmachen. „Wir sind bereit“, sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak in Brüssel. Das Training der ukrainischen Piloten habe aber „noch nicht angefangen“.

Blaszczak stellte damit Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell richtig. Dieser hatte zunächst behauptet, die Schulung habe bereits „in mehreren Ländern begonnen“, darunter Polen.

Stoltenberg: „Wichtiger Schritt“

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg dankte allen beteiligten Ländern der Koalition. „Das ist ein wichtiger Schritt“, sagte Stoltenberg, der zu einem Arbeitsessen mit den EU-Ministern und -Ministerinnen zusammenkam. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das grüne Licht aus den USA beim G-7-Gipfel in Japan am Wochenende „historisch“ genannt.

Selenskyj hatte zuvor zugesichert, mit den Kampfjets kein russisches Gebiet anzugreifen. Das wäre nicht vom Völkerrecht gedeckt und deshalb eine rote Linie für den Westen.