London verschärft Visaregeln für Studierende

Um die Migration aus dem Ausland einzudämmen, will Großbritannien die Visaregeln für internationale Studierende einschränken. Künftig sollen nur noch Studierende in Master- oder Promotionsstudiengängen ihre Familienangehörigen für die Dauer ihres Aufenthalts mit ins Land bringen, wie die britische Regierung gestern mitteilte.

Im vergangenen Jahr waren 136.000 Visa an Familienangehörige von internationalen Studierenden erteilt worden. Das waren achtmal so viele wie im Jahr 2019.

Als weitere Verschärfung sollen ausländische Studierende künftig daran gehindert werden, ohne abgeschlossenes Studium in ein Arbeitsverhältnis zu wechseln und damit ihren Aufenthalt zu verlängern. Angaben der Regierung zufolge können Studierende aber nach wie vor für zwei Jahre mit dem gleichen Visum im Land bleiben, wenn sie nach dem Studienabschluss eine Anstellung gefunden haben.

Migration erreicht Höhepunkt

Seit dem Brexit hat Großbritannien den visafreien Zuzug von Studierenden aus der Europäischen Union (EU) beendet. Dennoch wird die Migration Schätzungen zufolge in diesem Jahr einen Höhepunkt erreichen.

Unterstützt wurde dieser Trend durch angepasste Visa für Geflüchtete aus der Ukraine, aus Hongkong und Afghanistan. Aber auch viele Studierende, vor allem aus Indien und Nigeria, kamen ins Land. Die „unkontrollierte Immigration“ aus der EU war eines der großen Themen der Brexit-Befürworter und -Befürworterinnen im Jahr 2016.