Rechtsaußenpartei unterstützt Erdogan-Herausforderer

Vor dem zweiten Wahlgang zur türkischen Präsidentschaftswahl am Sonntag hat der Vorsitzende der nationalistischen Zafer-Partei, Ümit Özdag, heute seine Unterstützung für den Oppositionskandidaten Kemal Kilicdaroglu erklärt.

Kilicdaroglu, der in der ersten Runde hinter Erdogan auf Platz zwei gelandet war, verschärfte zuletzt seine flüchtlingsfeindliche Rhetorik in dem Versuch, nationalistische Stimmen zu gewinnen. Die Zafer Partisi hatte bei der Parlamentswahl 2,23 Prozent der Parlamentsstimmen bekommen und wurde damit neben den beiden großen Parteiblöcken Nummer drei. Kilicdaroglu erhofft sich mit der Unterstützung durch Özdag bessere Chancen bei der Stichwahl.

Einigkeit bei Ausweisung von Flüchtlingen

Den Ausschlag für die Unterstützung gab das Versprechen Kilicdaroglus, die Zahl der syrischen Flüchtlinge stark zu reduzieren. „Jede Partei und jeder Parteiführer hat eine Verantwortung für die Zukunft der Türkei. Wir haben uns zusammengesetzt und geredet. Wir haben positive Ergebnisse erzielt. Ich danke Özdag und seinen Kollegen“, so Kilicdaroglu. Beide hielten in einem gemeinsamen Protokoll fest, alle rund 13 Millionen Flüchtlinge zurückschicken zu wollen.