US-Mediziner warnt vor Social-Media-Gefahren für Kinder

Soziale Netzwerke können der psychischen Gesundheit von Jugendlichen, insbesondere von heranwachsenden Mädchen, erheblichen Schaden zufügen. Davor warnte der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vivek Murthy, gestern in einem Gutachten und forderte von Technologieunternehmen Schutzmaßnahmen für Kinder, die sich in kritischen Phasen der Gehirnentwicklung befinden.

Soziale Netzwerke hätten zwar auch nützliche Aspekte, es gebe aber „hinreichende Anzeichen“, dass sie auch dem Wohlergehen von Kindern schaden können. „Wir befinden uns mitten in einer nationalen Krise der psychischen Gesundheit junger Menschen, und ich mache mir Sorgen, dass soziale Netzwerke ein wichtiger Treiber dieser Krise sind – eine Krise, die wir dringend angehen müssen“, sagte Murthy.

Die Nutzung sozialer Netzwerke könne Probleme mit dem eigenen Körperbild verursachen, das Essverhalten und die Schlafqualität beeinträchtigen und zu einem geringen Selbstwertgefühl führen, insbesondere bei heranwachsenden Mädchen, hieß es in dem Gutachten. Jugendliche, die mehr als drei Stunden am Tag in sozialen Netzwerken verbringen, haben ein doppelt so hohes Risiko, negative psychische Folgen wie Depressions- und Angstsymptome zu erleiden.

Empfehlungen an Politik, Technik und Eltern

Die politischen Entscheidungsträger sollten daher Sicherheitsstandards für Kinder schaffen, so Murthy. Technologieunternehmen sollten beim Zugang zu Social-Media-Plattformen Altersgrenzen schaffen und Funktionen, die dazu dienen sollen, mehr Zeit damit zu verbringen, vermeiden.

Murthys Bericht enthält auch Vorschläge, was Eltern, Technologieunternehmen sowie Kinder und Jugendliche tun können, um gefährliche Fallstricke zu vermeiden und das Social-Media-Erlebnis positiver zu gestalten. Dazu gehören die Erstellung eines Medienplans für die Familie, die Förderung persönlicher Freundschaften, Gespräche mit Kindern darüber, wie sie ihre Zeit online verbringen, und die Ermutigung, bei Bedarf Hilfe zu suchen.