Kindesmissbrauch und NS-Inhalte im Web: Mehr Meldungen

Die Meldungen zu sexuellem Missbrauch Minderjähriger und zu NS-Wiederbetätigung im Internet bei der Plattform Stopline sind im Vorjahr weiterhin auf hohem Niveau gewesen. 33.257 Hinweisen wurde nachgegangen, 4.048 davon waren tatsächlich gesetzwidrig.

Nach dem Rekordwert von 43.496 Meldungen im Jahr davor gab es damit das zweithöchste Meldungsaufkommen in der 25-jährigen Geschichte von Stopline.

Projektleiterin Barbara Schloßbauer vermutete hinter den Schwankungen bei den hohen Zahlen der vergangenen Jahre Änderungen im Nutzungsverhalten von jenen Personen, die besonders viele Fälle einmelden. Genau sagen lasse sich das aber nicht, da die Meldungen an Stopline anonym erfolgen, sagte sie.

Von den 4.048 von der Stopline als illegal eingestuften Meldungen betrafen 4.021 Fälle sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger und 27 nationalsozialistische Wiederbetätigung.

Schnelle Reaktion von Videoplattformen

Mit 3.221 die meisten tatsächlich illegalen Inhalte fanden sich auf klassischen Seiten im World Wide Web, berichtete Schloßbauer. Nur zwei Fälle betrafen die Videoplattform YouTube und sechs weitere soziale Netzwerke, das ist laut der Stopline-Projektleiterin deshalb so, weil hier die Betreiber „sehr, sehr schnell reagieren“.

819 Fälle lagen im Darknet, was die Verfolgung erschwert. Es sei praktisch nicht möglich, das Ursprungsland herauszufinden, sagte Schloßbauer. Bei den nachvollziehbaren Servern wurden 1.004 Fälle in den USA identifiziert und 919 in der EU, darunter die Niederlande als negativer Spitzenreiter.