Ausläufer von Taifun „Mawar“ erreichen Insel Guam

Ausläufer des Taifuns „Mawar“ haben heute wie erwartet die Pazifikinsel Guam erreicht. Der Sturm, der Überschwemmungen, sintflutartige Regenfälle und eine Sturmflut mit sich bringen könnte, sorgte heute am frühen Nachmittag (Ortszeit) nach Angaben des US-Wetterdienstes (NWS) für stetig stärkeren Wind und schlechter werdende Wetterbedingungen.

Der größte Teil der Insel ist laut Angaben des US-Senders CNN bereits ohne Strom. Das Guam Memorial Hospital werde derzeit von einem Notstromaggregat versorgt. Rund 60 Flüge von und nach Guam wurden gestrichen.

US-Präsident Joe Biden hatte bereits gestern den Notstand für Guam ausgerufen, um Bundesmittel für die Insel freizugeben, wie das Weiße Haus mitteilte.

Dem NWS zufolge wird der in einem Bericht als Taifun der Kategorie vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde eingestufte „Mawar“ „direkt“ über die Insel hinwegziehen.

Guam ist US-Territorium, fast 22.000 US-Soldaten und ihre Familien sind dort stationiert. Auf der Insel befinden sich zudem die wichtigsten Treibstofflager der USA im Pazifik sowie Abhörstationen.

„Erster Sturm dieser Stärke“ seit 20 Jahren

Wegen drohender Überschwemmungen riefen die Behörden die Bewohnerinnen und Bewohner in Küstennähe auf, „sich sofort in Sicherheit zu bringen“, auf Autofahrten zu verzichten und sich im Haus von Fenstern fernzuhalten.

Würde der Meeresspiegel steigen, hätten sie nur wenige Minuten Zeit, um zu reagieren, so die Gouverneurin von Guam, Lou Leon Guerrero. „Das ist der erste Sturm dieser Stärke seit 20 Jahren.“ Die Insel zählt rund 170.000 Einwohner.

Obwohl die Insel im Westpazifik liegt, sei es äußerst selten, dass die Insel direkt von einem Sturm dieser Stärke getroffen wird, schreibt CNN. In den letzten 75 Jahren seien nur acht derartige Stürme über Guam hinweggezogen.

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, laut Weltklimarat werden durch die Klimakrise Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver.