Von Polizei getasert: 95-jährige Australierin tot

Jene 95-jährige Australierin, die vor etwa einer Woche bei einem Polizeieinsatz von einem Beamten mit einer Taserpistole außer Gefecht gesetzt wurde, ist an ihren Verletzungen gestorben. Das berichteten heute mehrere australische Medien unter Berufung auf die örtliche Polizei. Ein Polizist muss sich nun vor Gericht verantworten.

Der Vorfall ereignete sich Mitte Mai im Bundesstaat New South Wales. Zwei Polizeibeamte seien zu einem Einsatz in ein Pflegeheim gekommen, in dem auch die 95-Jährige wohnte. Das Personal hatte zuvor gemeldet, dass die Frau ein gezacktes Messer aus der Küche genommen hatte.

Man habe zunächst „mehrere Minuten“ mit der demenzkranken Frau gesprochen. Als sich diese den Beamten mit einer Gehhilfe und einem Messer genähert habe, sei der Elektroschocker eingesetzt worden. Sie erlitt schwere Verletzungen, weil sie mit dem Kopf auf den Boden aufschlug.

Polizei will Vorfall intern untersuchen

Der Vorfall hat eine landesweite Debatte über den Einsatz von Elektroschockern durch die Polizei unter solchen Umständen und über die Kompetenz des Pflegepersonals ausgelöst. Die Polizei darf Taser einsetzen, wenn Leben in Gefahr sind.

Der Polizist wurde aufgefordert, am 5. Juli vor Gericht zu erscheinen, um sich wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung, Körperverletzung mit Todesfolge und gewöhnlicher Körperverletzung verantworten zu müssen, hieß es. Der Vorfall werde auch intern untersucht.

Die Polizei drückte in einer Mitteilung ihr Beileid und Bedauern aus. Die Familie beschrieb die 95-Jährige als „hochgeachtet, sehr geliebt und sehr beliebt“. Sie sei ein „geachtetes, geliebtes und großzügiges Mitglied der örtlichen Gemeinschaft“ gewesen.