SPÖ-Parteitag ohne Rendi-Wagner

Pamela Rendi-Wagner wird dem SPÖ-Parteitag, bei dem ihre Nachfolge entschieden wird, nicht beiwohnen. Das kündigt die scheidende Parteichefin in einem Interview mit der „Kronen Zeitung“ an. Ob sie das Duell zwischen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler via Stream verfolgen wird, hat sie noch nicht entschieden: „Ich werde mal die Familie fragen, ob sie andere Pläne hat.“ Begründet wird ihre Absenz damit, dass der neue Vorsitzende im Mittelpunkt stehen soll.

Eine Wahlempfehlung wird Rendi-Wagner nicht abgeben: „Wer immer gewinnt, dem gratuliere ich schon heute und wünsche ihm alles Gute.“ Eine berufliche Pause will Rendi-Wagner nicht einlegen. Für eine interessante Aufgabe im medizinischen Bereich sei sie jedenfalls offen: „Für eine Auszeit weniger.“ Überlegt wird von der scheidenden Parteivorsitzenden, ein Buch zu verfassen, Arbeitstitel „Diagnose“. Was Rendi-Wagner an der Politik nicht vermissen wird? – „Die Heuchelei“.

SPÖ sollte laut Umfrage zulegen

Die SPÖ sollte nach dem Vorsitzwechsel in der Wählergunst zulegen. Das legt eine Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse für die „Kronen Zeitung“ nahe. Mit Andreas Babler käme man unter den 1.200 Befragten auf 26 Prozent, mit Hans Peter Doskozil auf 25 Prozent, während man zuletzt mit Rendi-Wagner nur bei 21 Prozent gelegen war.

Babler schneidet zwar einen Hauch besser ab als Doskozil, kann aber weniger Stimmen von ÖVP und FPÖ abziehen als der burgenländische Landeshauptmann. Der Bürgermeister „wildert“ mehr bei Grünen, NEOS und KPÖ. Mit beiden Spitzenkandidaten läge man jedenfalls vor der Volkspartei und nur einen Prozentpunkt hinter den Freiheitlichen. Ähnlich sind die Werte der beiden bei der fiktiven Kanzlerwahl. Doskozil ist mit 21:19 knapp vor Babler.

An ein Ende der Grabenkämpfe nach der Obmannwahl kommenden Samstag glauben die meisten Befragten (72 Prozent) nicht, selbst die SPÖ-Wähler glauben zu 49 Prozent nicht, dass in der Partei Ruhe einkehrt.