Spaniens Regierungschef kündigt vorgezogene Wahl für Juli an

Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez hat nach der schweren Niederlage für seine sozialdemokratische Partei bei den Regional- und Kommunalwahlen überraschend eine vorgezogene Parlamentswahl angekündigt.

Er habe König Felipe VI. seine Entscheidung mitgeteilt, „das Parlament aufzulösen und Parlamentswahlen anzusetzen“, sagte Sanchez in einer Fernsehansprache heute. Statt wie bisher vorgesehen im Dezember sollen die Spanierinnen und Spanier bereits am 23. Juli über ihr neues Parlament abstimmen.

Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez
AP/Europa Press/Ricardo Rubio

Mehrere Regionen verloren

Bei den Regionalwahlen hatte die sozialdemokratische PSOE in den rund 8.100 Kommunen des Landes ein Ergebnis von insgesamt rund 28 Prozent erzielt. Die konservative Volkspartei (PP) von Sanchez’ Widersacher Alberto Nunez Feijoo erreichte dagegen etwa 31,5 Prozent, außerdem nahm sie der PSOE mehrere Regionen ab.

Die PP gewann unter anderem in der größten andalusischen Stadt Sevilla, die bisher als PSOE-Bastion galt. In zehn der zwölf Regionen, in denen abgestimmt wurde, regierte bisher die PSOE. In sechs dieser Regionen wurde sie nun von der PP abgelöst. Sanchez führt in Madrid eine Minderheitsregierung an. Auch sein linksgerichteter Koalitionspartner Podemos erlitt in den Regionen Stimmenverluste.