Iran kämpft mit Auswanderungswelle von Medizinern

In den vergangenen zwei Jahren haben rund 10.000 medizinische Fachkräfte den Iran verlassen. Im Zuge der Auswanderungswelle zogen viele Spezialistinnen und Spezialisten in arabische Länder, wie die Zeitung „Shargh“ heute auf Telegram berichtete.

„Das Land verliert einen Großteil seiner Kräfte im Bereich der Allgemeinmedizin“, zitierte die Zeitung den Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Parlament in Teheran, Hossein Ali Schahriari. Die Regierung habe keinen Plan, die Auswanderungswelle zu stoppen, monierte er.

Millionen im Exil

Heute leben Millionen von Iranerinnen und Iranern im Ausland. Nach der islamischen Revolution von 1979 wanderten zahlreiche Einwohner des Landes nach Europa, in die USA oder nach Kanada aus. Auch in den Jahrzehnten danach zog es viele Menschen für Arbeit, Studium oder wegen politischer Verfolgung ins Ausland. Insbesondere wegen der schwierigen Wirtschaftslage wollen viele Fachkräfte auswandern.

Das Land mit rund 88 Millionen Einwohnern ist unter anderem wegen seiner Atompolitik, Drohnenlieferungen an Russland im Ukraine-Krieg sowie Menschenrechtsverletzungen mit schweren internationalen Sanktionen belegt.