Rund 25 NATO-Friedenssoldaten im Kosovo verletzt

Bei Zusammenstößen mit Serben sind rund 25 NATO-Friedenssoldaten verletzt worden. Das teilte die NATO-geführte Kosovo-Schutztruppe KFOR am Abend in einer Stellungnahme mit. Die KFOR hatte ihre Präsenz verstärkt und einen Protest militanter Serben gegen den Amtsantritt albanischer Bürgermeister in den mehrheitlich serbischen Gemeinden im Norden des Kosovo gewaltsam aufgelöst.

„Bei der Bekämpfung der aktivsten Randgruppen der Menge wurden mehrere Soldaten des italienischen und ungarischen KFOR-Kontingents unprovoziert angegriffen und erlitten durch die Explosion von Brandbomben Verletzungen mit Knochenbrüchen und Verbrennungen“, erklärte die KFOR. Diese Angriffe seien inakzeptabel: Die Truppe werde ihr Mandat weiterhin unparteiisch erfüllen, wurde KFOR-Kommandant Angelo Michele Ristuccia zitiert. Österreich hat aktuell 273 Bundesheersoldaten bei der KFOR im Einsatz.

Blendgranaten und Tränengas eingesetzt

Die Soldaten setzten am Nachmittag vor dem Gemeindeamt der Ortschaft Zvecan Blendgranaten und Tränengas ein. Die Menge bewarf sie wiederum mit Steinen, Flaschen und anderen Gegenständen, berichteten örtliche Medien. Ein Serbe wurde durch Schüsse verletzt, teilte das Krankenhaus in der nahen Stadt Mitrovica mit. Weitere Serben sollen bei den Zusammenstößen leichte Verletzungen erlitten haben, sagten Augenzeugen.

In der Früh hatten etwa 300 KFOR-Soldaten in Kampfmontur vor dem Gemeindeamt in Zvecan Stellung bezogen. Zugleich hatte sich auch eine größere Menge serbischer Demonstranten vor dem Amtsgebäude versammelt. Die KFOR-Truppe sollte anstelle der kosovarischen Sonderpolizei das Amtsgebäude sichern. Diese hatte sich am Freitag Zugang zum Gemeindeamt verschafft, was schon damals gewalttätige Proteste militanter Serben ausgelöst hatte.