El Salvador: Ex-Präsident wegen Kooperation mit Banden verurteilt

El Salvadors Ex-Präsident Mauricio Funes ist wegen rechtswidriger Verhandlungen mit kriminellen Jugendbanden in Abwesenheit zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft des mittelamerikanischen Landes gestern mit. Der von 2009 bis 2014 regierende Funes kommt jedoch vorerst nicht ins Gefängnis. Der ehemalige Staatschef lebt im Asyl in Nicaragua. Sein ehemaliger Sicherheits- und Justizminister David Munguia wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt.

Laut Anklage soll die Regierung von Funes mit den Jugendbanden Mara Salvatrucha und Barrio 18 illegal eine Waffenruhe im Gegenzug für bessere Haftbedingungen und andere Vorteile für Gangmitglieder ausgehandelt haben. Davon habe auch die Regierung politisch profitiert. „Wir konnten nachweisen, dass diese beiden früheren Funktionäre, die die Pflicht hatten, die Salvadorianer zu schützen, deren Leben gegen Wahlvorteile eingetauscht haben“, schrieb Generalstaatsanwalt Rodolfo Delgado auf Twitter.

Auch der amtierende Präsident Nayib Bukele soll zu Beginn seiner Amtszeit mit den Maras verhandelt haben, wie aus einem Bericht des Portals El Faro und einer Anklageschrift des US-Justizministeriums gegen Bandenmitglieder hervorging. Bukele wies die Vorwürfe zurück und verwies auf sein hartes Vorgehen gegen die Gangs. Während seiner Amtszeit sind Tötungsdelikte deutlich zurückgegangen.