Ägypten und Türkei reaktivieren diplomatische Beziehungen

Nach Jahren der Eiszeit und unmittelbar nach dem Wahlsieg des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nehmen Ägypten und die Türkei wieder diplomatische Beziehungen auf. Beide Staaten wollen dafür wieder Botschafterinnen oder Botschafter in das jeweils andere Land entsenden, wie die ägyptische Präsidentschaft gestern Abend mitteilte. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi habe das mit Erdogan beschlossen, als er ihm zu dessen Wahlsieg gratulierte.

Die Beziehungen zwischen Kairo und Ankara waren jahrelang angespannt. Der politische Streit war 2013 eskaliert, nachdem die türkische Regierung die Absetzung des damaligen islamistischen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi durch die Armee wiederholt als illegitimen „Militärputsch“ bezeichnet hatte. Botschafter beider Länder wurden 2013 abgezogen.

Die Nationen näherten sich zuletzt aber wieder an. Ägyptens Außenminister Samih Schukri besuchte die Türkei nach den verheerenden Erdbeben im Februar. Sein türkischer Amtskollege Mevlüt Cavusoglu kam im März zu Besuch nach Kairo. Cavusoglu sagte damals, auch ein Treffen Erdogans mit al-Sisi sei in Planung.