Grünes Licht für riesige Lithiummine in Portugal

Eine riesige Lithiummine in Portugal hat grünes Licht von der Umweltschutzbehörde bekommen. Das Barroso-Projekt im Norden des Landes habe die Genehmigung für den Abbau von Lithium erhalten, nachdem der ursprüngliche Vorschlag „erheblich geändert“ worden sei, gab die Behörde heute bekannt. Die Mine könnte die größte in Westeuropa werden und der E-Auto-Industrie in Europa Auftrieb geben.

Portugal besitzt die vermutlich größten Lithiumvorkommen des Kontinents. Das Leichtmetall ist zu einem gefragten Rohstoff geworden, insbesondere als Bestandteil von Batterien für Elektroautos. Das Lithiumvorkommen im Norden Portugals bietet die Chance, die europäische Autoindustrie unabhängiger von Exporten aus Drittstaaten zu machen.

Die portugiesische Umweltschutzbehörde habe eine „Schlüsselentscheidung“ getroffen, erklärte das Unternehmen Savannah Resources, das das Barroso-Projekt leitet. So könne das Projekt nun auf die nächste Stufe im Umweltlizenzierungsprozess steigen. Das sei ein wichtiger Schritt „für die Entwicklung der Lithiumrohmaterialindustrie in Portugal“, sagte Savannah-Generaldirektor Dale Ferguson.

Umweltschutzbehörde forderte Änderungen ein

Unumstritten ist das „weiße Gold“ nicht. In der Region Covas do Barroso, wo Savannah das Lithium abbauen will, gab es Anfang 2022 heftigen Widerstand. Die Mine werde „landwirtschaftliche Flächen zerstören, Flüsse umleiten und riesige Berge von Schlacke hinterlassen“, kritisierte Nelson Gomes, Vorsitzender einer örtlichen Widerstandsgruppe, damals. Die Umweltschutzbehörde erklärte, das Unternehmen habe Änderungen zugunsten des Schutzes von Wasserstraßen und der Artenvielfalt zugesagt.

Bisher wird Lithium hauptsächlich in Australien und Südamerika abgebaut und in China verarbeitet. Chinesische Unternehmen kontrollieren mehr als 40 Prozent der globalen Produktions- und fast 60 Prozent der Aufbereitungskapazitäten.