Johnson übergibt WhatsApp-Daten an Regierung

Im Streit über WhatsApp-Nachrichten des früheren britischen Premierministers Boris Johnson hat es heute eine überraschende Wende gegeben. Wie ein Sprecher des Ex-Premiers mitteilte, händigte Johnson sämtliche von einem Untersuchungsgremium geforderte WhatsApp-Nachrichten und Notizbücher an die Regierungsbehörde Cabinet Office aus.

Johnson setzt damit die Regierung des amtierenden Premiers Rishi Sunak unter Druck, die Daten wie vom CoV-Untersuchungskomitee gefordert unzensiert weiterzugeben. Die konservative Regierung hatte sich geweigert, die Daten ungekürzt weiterzugeben, aber auch behauptet, gar nicht in deren Besitz zu sein.

Das von der ehemaligen Richterin Lady Heather Hallett geleitete unabhängige Untersuchungskomitee soll die umstrittene Handhabung der Pandemie unter Johnson aufarbeiten. Der aktuelle Premier Sunak war damals Finanzminister. Spekuliert wird daher, dass er und weitere Kabinettsmitglieder fürchten, in der WhatsApp-Korrespondenz Johnsons könne auch für sie kompromittierendes Material sein. Hallett hatte der Regierung mit strafrechtlichen Konsequenzen gedroht, sollten die Dokumente nicht ausgehändigt werden.