Der Unternehmer Rene Benko
IMAGO/Robert Schmiegelt
Millionendeal

Benko verkauft kika/Leiner-Immobilien

Die Signa-Immobiliengruppe des Tiroler Unternehmers Rene Benko verkauft mehr als 80 Grundstücke der Leiner & kika Möbelhandels GmbH an die Supernova-Gruppe des deutschen Fachmarktunternehmers Frank Albert. Das berichteten mehrere Medien am Mittwoch. Der Deal wurde aus Unternehmenskreisen bestätigt. Der Kaufpreis soll laut „Standard“ knapp 500 Mio. Euro betragen. Auch die Möbelkette selbst soll verkauft werden, wie Medien am Donnerstag berichteten.

Die Verhandlungen rund um den Verkauf der Grundstücke durch Signa Prime sollen Monate gedauert haben, berichtete etwa der „Standard“. Zuerst hatte die „Kronen Zeitung“ darüber geschrieben. Die Immobilien sollen an neu gegründete Gesellschaften rund um die Supernova gehen, schrieb der „Standard“.

Laut „Kurier“ werden die Immobilien vom deutschen Immobilieninvestor und Einkaufszentrumbetreiber Frank Albert übernommen. Das Möbelgeschäft von kika/Leiner soll der ehemalige Manager von kika/Leiner und Lutz, Hermann Wieser, übernehmen. Wieser werde das Unternehmen selbst weiterführen.

Heuer hat Benko bereits knapp die Hälfte der Filialen der deutschen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof verkauft, die im Oktober 2022 trotz hoher deutscher Staatshilfen insolvent geworden war. Auch die Hälfte des Berliner Luxuseinkaufszentrums KaDeWe hat Signa an den thailändischen Handelskonzern Central verkauft – die Kartellbehörde muss dem Deal noch zustimmen.

Erst 2018 erworben

Die Signa-Gruppe hatte die kika/Leiner-Gruppe erst 2018 erworben, davor hatte Benko 2017 den damaligen Leiner-Flagship-Store auf der Wiener Mariahilfer Straße übernommen. Für das operative Geschäft wurde für die kika/Leiner-Gruppe ein symbolischer Euro gezahlt. Einen Sanierungsbeitrag von über 100 Millionen Euro versprach die Signa-Gruppe, die Immobilien des Konzerns kosteten 490 Millionen Euro.

KaDeWe Wien Baustelle
ORF/Georg Hummer
Aus dem ehemaligen Leiner-Gebäude auf der Mariahilfer Straße wird ein neues Kaufhaus gemacht

Benkos Konkurrent bei der Übernahme von kika/Leiner vom Möbelriesen Steinhof war laut „Kronen Zeitung“ Albert selbst. Der 56-jährige Deutsche entwickelte mit der Supernova-Gruppe Fachmärkte und Einkaufszentren und übernahm unter anderem auch die zerschlagene Baumax-Kette, deren Betreiber nun der Obi-Konzern ist.

Die Übernahme des maroden Leiner-Konzerns war auch Gegenstand in U-Ausschüssen, es soll auch der damalige Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid (ÖVP), involviert gewesen sein. Auch Albert hatte laut „Standard“ mit der ÖVP zu tun. Er soll einerseits Spenden organisiert, andererseits auch für den ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) selbst gespendet haben. Das erschließe sich aus veröffentlichten Chats.

Rein finanziell ist der Verkauf kein Verlust für Benko. Was es für seinen Ruf als Manager, der auch schwierige Fälle sanieren und auf einen gewinnbringenden Kurs zurückbringen kann, bedeutet, bleibt abzuwarten.