Erneut nächtliche Luftangriffe auf Kiew

Die ukrainische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben bei neuen schweren nächtlichen russischen Angriffen sämtliche auf die Hauptstadt Kiew abgefeuerten Raketen abgefangen. „Alle 15 Marschflugkörper und alle 21 Angriffsdrohnen wurden von der Luftabwehr zerstört“, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte heute auf Telegram mit.

Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurde infolge des „massiven Angriffs“ ein elfjähriges Kind verletzt. Ein 68-jähriger Mann sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Auch seien Häuser und Autos beschädigt worden.

Der Polizeichef der Region, Andrij Nebytow, erklärte seinerseits, dass nach dem erneuten russischen Angriff „fünf Wohnhäuser beschädigt“ worden seien, vermutlich durch herabfallende Raketenteile. Der nächtliche Luftalarm dauerte „mehr als zwei Stunden“.

Wie der Chef der Militär- und Zivilverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram mitteilte, setzte Russland bei der jüngsten Angriffswelle Raketen der Typen X-101 und X-555 sowie iranische Drohnen vom Typ Schahed ein. Das sei bereits der sechste russische Luftangriff innerhalb von sechs Tagen, so Popko.

Russland: Angriffe in Grenzregion Belgorod

In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod wurden Angaben des Gouverneurs zufolge zwei Frauen durch Beschuss getötet. Die beiden seien heute in ihrem Auto unweit der Stadt Schebekino unterwegs gewesen, als Splitter von Geschützen ihr Fahrzeug trafen, schrieb Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram.

Zwei Männer seien schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Gladkow machte für die Angriffe die ukrainische Armee verantwortlich. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Angriffe mit Drohnen und Explosionen hatten zuvor auch die Regionen Kursk, Brjansk, Smolensk und Kaluga gemeldet.

Immer wieder bekennen sich zu solchen Anschlägen auch zwei paramilitärische russische Freiwilligenbataillone. Die Gruppierungen namens Russisches Freiwilligenkorps und Legion Freiheit Russlands kämpfen zwar aktuell aufseiten der Ukraine, bestehen aber aus russischen Nationalisten.